Internationale Studentengruppe präsentiert Ideen für die Alte Mensa
Architekturstudenten der Dessau International Architecture Graduate School (DIA) haben sich in diesem Semester Gestaltungsideen für die Alte Mensa in Merseburg gewidmet. 13 kreative Konzepte zum Umbau wurden gestern einer Gastjury, darunter das NEB_NETZWERKBÜRO, vorgestellt. Prof. Niebergall, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer und Lehrender an der DIA, sowie Professor für Gebäudelehre und Entwurf an der Hochschule-Anhalt initiierte das Seminar und stellte gestern die Hintergründe vor.
Klangvolle Namen und coole Konzepte
‚sculpted‘ ‚NEXUS‘ ‚(RE)CONNECTION‘ ‚collective core’ und ‘REVIVE’ heißen die Projekte der Masterstudenten und zeigen eine enorm kreative Bandbreite im Umgang mit der Gebäudesubstanz. Große, lichtdurchflutete Atrien und Innenhöfe als Auflockerung und zur besseren Belichtung des tiefen Gebäudes werden gezeigt – Dialoge zwischen Innen- und Außenraum durch Öffnungen, Perforationen und Pavillons angestoßen – Brücken zwischen Straße und Hochschulcampus, Rampen ins Gebäude und ein Fahrradweg hindurch angeboten, um Zugänglichkeiten erlebbarer und vielfältiger zu gestalten. Die Kunst am Bau spielte dabei in einigen Konzepten eine hervorgehobene Rolle, wurde in Szene gesetzt und weiter gedacht, bis hin zur Inspiration von Außengestaltung und neuen Baukörpern an den geometrischen Formen der abstrakten Malerei von Rudolf Sitte.
Natur und Nachhaltigkeit
Alle Konzepte zeigten Ansätze die umgebende Natur und Landschaft mit vielen neuen Bepflanzungen in den Entwurf einzubinden. Ob ‚Wald in der Box‘ Beete, Bäume oder eine Matrix aus Pflanzflächen wie eine ‚Computerplatine‘ so Gastkritiker Georg Schmidthals (GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH) neben, an, in und auf der Mensa soll es grünen und blühen. Einige Entwürfe zeigten begrünte Fassaden, andere begrünte Dächer und viele zeigten begrünte Innenhöfe und Galerien. Das Umfeld, schon jetzt ein kleiner Urwald, wurde als Potential wahrgenommen. Photovoltaikelemente an der Fassade und auf dem Dach rundete zwei der Entwürfe ab.
Immer schön flexibel bleiben und in der Mitte treffen
Das Stützenraster der Mensa wurde von den meisten Studenten als Chance aufgegriffen Raumteilungen vorzuschlagen, die bedürfnisorientiert veränderbar sind. So zeigen mehrere Entwürfe Start-Up Büros, die modular zu vergrößern sind. Es werden auch mobile Einbauten vorgeschlagen, deren Standort im Gebäude wechseln kann und große Gemeinschaftsflächen im Zentrum, die unterschiedlichsten Nutzungen dienen könnten, vor allem aber einen Treffpunkt und eine Art Forum bieten, für ALLE.