Das Silbersalz-Festival in Halle (Saale) vom 30. Oktober bis 3. November 2024
Eine bunte Mischung an Wirtschaftsimpulsen und Projekten, aber auch dystopischen Zukunftsphantasien in kunstvoller Roboter-Ästhetik offenbarte sich dem Besucher des diesjährigen Science & Media Festival Silbersalz24. Der Wissenschafts- und Strukturwandelmarkt im ehemaligen Galeria Kaufhof-Gebäude am halleschen Marktplatz offerierte von Freitag bis Sonntag ein breites Spektrum an Informationen zum Umgang mit natürlichen Ressourcen, zu nachhaltiger Produktion und zur Unterstützung ebensolcher Wirtschaftsstrukturen. So präsentierte sich beispielsweise das lokale Handwerk, u. a. auch in Form eines Faltplans am Stand der Strukturentwicklungs- und Wirtschaftsfördergesellschaft Burgenlandkreis mbH SEWIG. Von Holzspielzeug zu Kulinarischem führt die Karte rund 50 Betriebe im Burgenlandkreis mit näheren Informationen zum Sortiment auf. Besonders in der Vorweihnachtszeit ein guter Tipp.
Neben der Wirtschaft war aber auch die Wissenschaft vertreten. So konnte man sich bei der Leopoldina umfassend über Moore und Auen und ihre Bedeutung für den Wasserhaushalt der Böden informieren, während man sich dem natürlichen Baustoff Lehm in baukultureller Form während angebotener Lehmbauführungen durch das Stadtviertel Giebichenstein nähern konnte. Die meisten dieser alten Gebäude mit ihrem großartigen Raumklima sind leider dem Verfall preisgegeben, erklärte Franziska Knoll von der Lehmbauinitiative GoLehm auf ihrer Tour durch den Stadtteil Giebichenstein. Längst ist es Zeit, den Baustoff neu zu entdecken und zu verarbeiten. Am Stand des Schwemme e. V. ließ sich im Anschluss an die Lehmbauführung gleich selbst ausprobieren, wie sich mit Lehm eine Fachwerkwand bauen lässt.
Alles in allem bot der Strukturwandelmarkt als einer der Hauptorte des diesjährigen Silbersalz-Festivals einen inspirierenden Einblick, in das, was läuft, und das, was noch im Werden ist: etwa Anregungen für eigene kreative Projekte, für die eine Förderung über den sachsen-anhaltischen Ideenwettbewerb für Zukunft, Land und Leute REVIERPIONIER möglich ist.
„Neues Europäisches Bauhaus (NEB) – Wie gelingt die Bauwende 2030/2045 in Mitteldeutschland?” war Thema einer Diskussionsrunde auf Einladung des Forum Rathenau e. V. beim CarbonCycleCultureClub (C4) am 3. November 2024. Fachexpert:innen, darunter Prof. Eike Roswag-Klinge, Managing Director Institut für Architektur, NATURAL BUILDING LAB – Fachgebiet Konstruktives Entwerfen und Klimagerechte Architektur von der Technischen Universität Berlin, die Bauhausdirektorin Dr. Barbara Steiner oder Franziska Knoll von GoLehm diskutierten u. a. Ansätze um das große Thema der Reduzierung von Treibhausgasemissionen durch Bau und Betrieb von Gebäuden und die Frage, wie ein systemischer Wandel in diesem Bereich gelingen kann.
Nachzulesen:
https://www.forum-rathenau.de/professor-roswag-klinge-im-interview/